Aus eigener Erfahrung kann ich folgendes bzgl. xDrive berichten. Nachdem ich meinen F07 paar Wochen hatte, hat dieser angefangen mit Ruckeln. Dies kam vom Verteilergetriebe. Dort befinden sich Lamellen, welche die unterschiedlichen Raddrehzahlen ausgleichen - also auch bei Mischbereifung. Ist nun das Getriebeöl im xDrive verschließen (nach ca. 100tkm), gleiten diese Lamellen nicht mehr sauber und der Ausgleich erfolgt mit leichtem Ruckeln (Slip&Stick Effekt).
Somit würde ich behaupten, wenn das Verteilergetriebe einen regelmäßigen Ölwechsel erhält, gibt es überhaupt keine Probleme. Natürlich kann dies auch auftretten durch unterschiedliche abgefahrene Reifen auf Vorder- und Hinterachse - da man dort dann auch unterschiedliche Radumfänge hat.
Bei xdrive wird die Vorderachse über eine zentrale Lamellenkupplung angebunden. Analog dazu (und im Gegensatz zu den ix-Modellen) wird Radselektiv das ESP mittel Bremseneingriff genutzt um Kräfte umzuleiten. Die Lamellenkupplung kennt dabei nicht nur gechlossen oder offen, sondern kann Stufenlos die Kräfte verteilen.
Im Gegensatz zu einem permanenten Allradantrieb ist diese Konstrukt nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt - braucht es auch nicht, weil in 99% der Fahrsituationen kein Allrad benötigt wird. Die Regelung des Ganzen ist relativ aufwändig, weil bereit kleinste Schlumpfunterschiede erkannt werden müssen. Dazu kommt, dass beim Einfedern sichvor allem an der HA die Fahrwerksgeometrie leicht verländert und es zu kurzen Drehimpulsen kommt. xdrive ist kein permanenter Allradantrieb und als solcher auch nicht ausgelegt. Bei Dauerbelastung streckt er relativ schnell die Flügel - doch das ist kein Problem, weil es im normalen und auch sportlichem Fahrbetrieb nie zu einer Dauerbelastung kommt.
Wenn z.B. ein Auto beschleunigt wird, dann muss nicht nur die Karosse in Bewegung gesetzt werden, sonden dabei auch nocht die Reifen auf Drehzahl gebracht werden. Dafür wird erheblich Energie benötigt - Rotationsenergie ist keine kleine Nummer. Diese Größen muss die Regelung kennen und feststellen zu können, dass die Abweichung der Vortriebsleistung nicht auf Schlupf, sondern auf ein hohes Rotationsmoment der Reifen zurückzuführen ist. Dieses ist umso höher je schwerer das Rad ist und vor allem: Je weiter die Masse am Umfang ist. Ist diese Verteilung bekannt, weil ich z.B. bestimmte Reifen als SA anbiete, kann ich dies in die Wertetabelle eintragen und die Regelung berücksichtigt das entsprechend.
xdrive ist nur für kurze Regeleinsätze ausgelegt, bei längeren Regelungen kann die Lamellenkupplung überhitzen. Im Alltagsbetrieb kommt es nie zu längeren Regeleinsätzen oder die Kupplung schließt voll (bei Glätte im Winter), was dann kein Problem ist.
Nun fährst du auf trockener Straße und beschleunigst. Das System kennt durch den Lagesensor ob du in der Ebene fährst oder ein Steigung hast. Beim Anfahren wird durch einen Kraft/Beschleunigungsbagleich die Karre "gewogen". Damit weiß die Elektronik, das bei bestimmten Kraftfluss eine bestimmte Beschleunigung einsetzen muss. Doch die Werte passen nicht zusammen, weil die Reifen für die Drehzahlsteigerung mehr Energie benötigen als bedacht. xdrive geht in die Regelung obwohl es nicht müsste. Bei bestimmten Kosntallationen (z.B. unterschiedliche Reifen) kann das sogar zu einer Daueregelphase führen. xdrive reagiert nicht auf durchdrehende Räder - dann erst einzugreifen wäre zu spät. xdrive reagiert auf Kraftflüsse. Wenn das xdrive weit unter erwarteter Lebensdauer die Flügel streckt, sollte ein Regelprotokol gezogen werden. Aufgrund eines defekten Sensors, der (weil er Werte liefert aber eben nicht die richtigen und damit nicht im FS steht) dafür sorgt, das xdrive regelt obwohl es nicht müsste. Regelt das System falsch, kommt es unter Umständen zu einer permanenten Verspannung im Triebstrang und das zermürbt xdrive ebenfalls. Daher sollte in jedem Fall die Spur kontrolliert werden. Auch Spurfehler können dazu führen, das xdrive zu früh und vor allen Dingen falsch eingreift. Vor allem in Verbindung mit bestimmten Bereifungen kann dies zum Problem werden
Das Problem verschleißende Lammellenkupplungen hatte man schon einmal - damals, beim E30 325ix. Obwohl die Regelung damals komplett anders war, galt schon damals die Kombination ix und Mischbereifung als zu vermeiden.
Ganz wichtig ist auch bei xdrive: Auf allen vier Rädern müssen die gleichen Reifen sein und auch der Profiltiefenunterschied sowie der Luftdruck sollten untereinander nicht zu stark abweichen. Vor allen bei den sportlichen Modellen (535i, 535d,M 550d) ist xdrive progressiver eingestellt als bei den anderen Modellen. Das auch ein sportlicher Fahrstil xdrive mehr belastet, ist glaube ich selbstredend. Wird Mischbereifung gefahren, muss das dem xdrive bekannt sein - das ist aber nur bei der als SA lieferbaren Mischbereifung der Fall.
Das Öl hat nicht so viel damit zu tun. Ist wie beim Differential, frühestens bei 500.000 ist es mal fällig