Interessante Erfahrung.
Grundsätzlich dient der Öl Wechsel nicht dazu, die Leistung zu verbessern, sondern so gut und lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Man wechselt ja auch nicht das Motoröl erst dann, wenn der Turbo anfügt zicken zu machen.
Auch im Getriebe gilt, vorbeugen statt heilen. Das Öl altert und vor allem im Getriebe ist es hohen Belastungen ausgesetzt. Der Hersteller selber gibt ein Intervall von 100.000km oder 7 Jahren vor, je nach dem was früher eintritt. In diesem Fall die ZF Friedrichshaften AG. Was BMW und andere Hersteller da mit Lebensdauer von sich geben ist Mumpitz. ZF hat einfach Vertraglich, jegliche Arbeiten an den Automaten untersagt.
Wenn das Getriebe anfängt Stress zu machen, kann es unter Umständen schon zu spät sein. Zeichen für verschlissenes Getriebeöl sind nicht sofort Ruckler oder härtere Schaltvorgänge, sondern das Getriebe fängt an später zu schalten. Das merken viele aber nicht sofort und damit nimmt das Unglück seinen lauf.
Geschaltet werden die Gänge eines Automaten durch Lammellenkupplungen im Ölbad und dies sind keine Reibkupplungen (Friktionskupplung), sondern Adhäsionskupplungen. Die Beläge dieser Lammellenkupplungen sind aus einem Papierähnlichen Material. Heißen auch Papierbeläge. An diese Haftet das Öl und durch Druck wird dieses Öl zäh und kann Kraft übertragen. Experiment gefällig:
Nimm einen absolut glatten Küchentisch und ein dünnes, absolut glattes Schneidebrettchen. Diese kannst du wunderbar über den Tisch schieben. Den Widerstand kannst du erhöhen, in dem duch Gewicht auf das Brettchen packst - dieser Widerstand wird durch Friktion, also Reibung erzeugt. Nun bringst du zwischen Brettchen und Tisch ein paar Tropfen Wasser. Es gibt keinen Kontakt mehr, das Wasser wirkt wie Schmiermittel, es geht leichter. Nun aber nimmst du Honig. Er ist auch flüssig und dennoch wirkt das Brettchen wie festgeklebt, obwohl sich Brettchen und Tischplatte nicht berühren. Das ist das Prinzip einer Adhäsionskupplung. Automatiköl unterscheidet sich von anderen Ölen dadurch, dass es bei hohen Differenzgeschwindigkeiten und dünnem Spalt seine Schmiereigenschaft verliert und fast wie Kleber wirkt. Auch bei Viskokupplungen nutzt man diesen Effekt.
Beim mechanischen Aufeinandertreffen der Lamellen kommt es dann zu keinem Reibverschleis, weil der Kraftschluss durch die Adhäsion bereits existiert. Deswegen sind die Beläge extrem dünn und aus einer papierartigen Substanz. Ist das Öl erschöpft, kommt es zu einem Reibverschleis, der das Getriebe weich werden läßt, die Beläge extrem schnell verschleist und das Öl nach verbranntem riechen läßt. Alters Öl schmiert dann statt zäh zu werden und zwar dort wo es nicht soll: An den Belägen.
Nach 100.000km oder 7 Jahren wird es bitte gewechselt. 80% Aller Getriebeprobleme hätten sich durch ein vorzeitigen Getriebeölwechsel vermeiden können.