Ich kapiere das auch nicht. Die Aussage von ZF mag nicht falsch sein,
aber dürfte keine Rolle spielen. Denn der Füllstand wird bei laufendem
Motor und angeschlossenem Tester gecheckt bzw. korrigiert. Der Tester
überwacht beim Füllvorgang lediglich die Getriebetemperatur und gibt
Anweisungen.
Das Getriebe muss eine "Eingangstemperatur von (ich
glaube) max. 35°C haben und der Nachfüllvorgang bis zum Überlaufen an
der seitlichen Einfüllöffnung muss bei einer Getriebetemperatur von (ich
glaube) 45°C abgeschlossen sein. Wärend der Motor noch läuft, wird dann
die seitliche Schraube reingedreht. Würde man den Motor bei geöffneter
Nachfüllöffnung ausmachen, liefe richtig Öl raus. Das Getriebeöl wird
durch den laufenden Motor also im Getriebe gehalten.
Eine richtige
"Überfüllung" wäre nur machbar, wenn man sich nicht an die
Eingangstemperatur hält und bei einer zu niedrigen Getriebetemperatur
(also <35°C) aufhört, nachzufüllen. Das lässt der Tester gar nicht
zu. Der Tester arbeitet den Ablauf nur ab, wenn die Getriebetemperatur
im erforderlichen Bereich ist!
Übigens ergibt sich ohnehin ein
gewisser Toleranzbereich beim Nachfüllen, da man den besagten
Temperaturbereich zum Nachfüllen hat. Dadurch, dass sich das Ganze
ausdehnt bei höherer Temperatur und entsprechend an der seitlichen
Füllöffnung rausläuft. Wenn das Öl bei 35°C gerade rausläuft und den
Füllvorgang beendet, ist also mehr Getriebeöl drin, als wenn man am
oberen Bereich von (glaube) 45°C aufhört. Der Tester kennt natürlich die
jeweiligen Temperaturbereiche.
Deshalb kann man kein Getriebeöl checken, wenn das Getriebe noch warm bzw. heiß ist.