F11 Automatik ruckeln beim schalten

  • Hallo Leute,


    ist dieses Thema hier noch aktuell und für einige interessant ? Ich bin durch Web-Recherche zufällig hier auf diesen Thread gestoßen. Ich hatte nämlich exakt dasselbe Problem, wie hier eingangs des Threads beschrieben (zwischenzeitlich seid hier ja etwas vom Thema abgekommen ;) ). Also - der Reihe nach:


    Ich habe seit Oktober 2017 einen F11 520d Xdrive (BJ. 11/2016). Beim Kauf war er als exakt 1 Jahr alt und hatte er 16.000 Km. In den ersten Monaten (ca. 5.000 Km) war alles bestens und es gab keinerlei Probleme. Dann plötzlich von einem Tag auf den anderen hatte er auch dieses Ruckeln, wie hier einige User berichten. Insbesondere bei niedrigen Drehzahlen (meist unter 2.000 U/Min.) und bei Schaltvorgängen ohne Last, also bei schleichendem Verkehr, Stau oder langsamem Stadtverkehr war das Verhalten ganz deutlich. Das Ruckeln war teilweise so stark, dass das ganze Auto gewackelt hat und sich der Motor regelrecht "verschuckt" hat. Einmal ging er sogar im Stand an der Ampel ganz aus, obwohl die Start/Stop-Automatik deaktiviert war. Es war absolut grausig und ich konnte mir nicht erklären, wo das plötzlich her kam ... ;(?(


    Glücklicherweise arbeitet mein Sohn beim BMW ahg-Autohaus und ich habe ihm das Gefährt sofort übergeben. Ich habe auch alle hier im Forum genannten möglichen Lösungsvorschläge genannt, nicht dass ich (trotz Sohn) auch von dort abgewimmelt werde und BMW nichts tut, wie es hier teilweise erwähnt wurde.


    Und was soll ich sagen: Sie haben es tatsächlich in den Griff bekommen :thumbup:
    Was wurde getan ?


    - Getriebeölstand kontrolliert --> war o.k.
    - Software-Update durchgeführt
    - Adaptionswerte gelöscht und auf "Standard gesetzt (also kein neues "Anlernen" möglich)


    Jetzt ist alles wieder gut, allerdings sind die Schaltvorgänge nun seither gefühlt etwas zäher (schaltet seltener und der eigentliche Schaltvorgang dauert ein paar Zehntel Sekunden länger). Was nun aber die eigentliche Ursache war, darüber lässt sich nur spekulieren. Eine Vermutung des Technikers war Folgende: Mein Auto war in 1. Hand ein BMW-Werkswagen, wurde also von einem (oder mehreren) BMW-Mitarbeitern in München gefahren. Erfahrungsgemäß gehen diese wohl nicht gerade zimperlich mit den Werkswagen um, sprich: sie hauen ordentlich aufs Gas und fahren wohl recht aggressiv mit den Autos. Dadurch ist in der Anlernphase das Getriebe (in den ersten 10.000 Km) auf "sehr sportlich" angelernt worden. Bei mir ist es nun so, dass ich zu 80 % zähfließenden Stadtverkehr, Stau und sonstige volle Straßen habe, also meist überhaupt nicht sportlich fahren kann. Das folgt nun dazu, dass das Getriebe diese langsame Fahrweise gar nicht "kennt" und immer wesentlich schneller, aggressiver und härter schalten möchte, als dies erforderlich und möglich ist. Und das folgt dann nach einiger Zeit zu diesem "Verschlucken" und Ruckeln. Durch das Löschen dieser Adaptionswerte (Anlernwerte des Erstbesitzers) ist die Software nun wieder "dumm" und weiss nicht, was vorher war. Um einen erneuten ähnlichen Effekt zukünftig auszuschließen, hat der Techniker die Adaptionswerte auf Standard gesetzt, also bewusst keine neue Anlernphase zugelassen. So bleibt nun alles, wie es ist ... :saint::up:

  • Ja und nein.


    Also, BMW tut schon was, wenn dein Wagen noch in der Garantie ist. Mit 16.000 sollte dein Wagen ja noch in diese Kategorie fallen. Was aber BMW dann tut, ist ein anderes Thema.


    Deine Geschichte die dir von BMW aufgetischt wurde stimmt auch - erstmal irgendwie. Richtig ist, dass die Adpationswerte/ Fahrweise erstmal im Getriebe hinterlegt sind vom Vorbesitzer. Allerdings regeln sich diese "Adaptionen" immer wieder neu ein und das innerhalb von 10-15 km.


    Kaufst den Wagen und fährst nach Hause, adaptiert sich das Getriebe eigentlich schon auf deine Fahrweise bzw. Verkehrsfluss (Stadt/Autobahn) etc. und bis wieder eine andere Fahrweise erkannt wird (z.b. 3 Stunden Autobahn).


    Also die Geschichte, dass BMW jetzt mal deine Getriebe auf "Standart" gesetzt hat (was ich auch noch nie gesehen/gehört habe - und auch in den Einstellungen von Rheingold nicht finden kann), würde ich so erstmal nicht hinnehmen. Denn selbst wenn das möglich ist, hast nun ein abgespecktes "dummes" HP8 Getriebe.


    Bezahlt hast sicherlich was anderes. Richtig ist aber, dass das löschen der Adaptionswerte erstmal Abhilfe schaffen kann. Erstmal.


    Wenns also weiterhin Probleme gibt und du noch Garantie hast, immer wieder zu BMW! Die erzählen dir dann solange den Bären, bis die Garantie vorbei ist. Hast nach 2 Jahren immer noch den Ärger, versuche vor Ablauf der Garantie ein ATG zu bekommen.


    Gute Fahrt.

  • Danke für Deine Einschätzung :thumbup:


    Naja, ich werde es (zwangsläufig) weiterhin im Auge behalten. Bisher (nach weiteren 2.000 Km) ist mal noch alles gut :saint: - nur wie gesagt immernoch etwas "zäh". Es fühlt sich fast so an, als sei eine Art "Light Eco-Modus" aktiviert ... (?) Wenn das Getriebe bzw. die Adaptionswerte sich doch weiterhin anlernen und (schon nach 10-15 Km) ändern sollten, so wie Du es sagst, dann wundert es mich allerdings, dass sich in den letzten 2.000 Km an dem zähen Schaltverhalten rein gar nichts mehr verändert hat. Vor dieser ganzen Ruckelgeschichte war es schließlich auch nicht so - da war es butterweich und agil.


    Es bleibt also letztlich die Frage: Wenn die Geschichte vom "Freundlichen" nicht stimmen sollte mit den Standard-Werten, was haben sie dann gemacht, dass es aktuell nicht mehr ruckelt ?? Hast Du denn evtl. eine nachvollziehbare Erklärung ?

  • Na wenn die tatsächlich wie du schreibst, die Adaption ausgeschaltet haben, dann wird das zähe Verhalten so bleiben. Ist ja so ne Art Standard Programm, mit dem das Getriebe auf jeden Fall laufen muss. So ähnlich wie den LMM abzuziehen. Da wird dann auch mit Festwerten gearbeitet und eine wirkliche Regelung findet nicht mehr statt.


    Damit hast du, wie bereits geschrieben, ein dummes Getriebe, was nichts kann als sein Standard Programm abzuspulen. Lernen wird es dann nicht mehr.

  • Genau.


    Es kommt auch darauf an wie man das Fahrzeug bewegt. Ich sag mal: Fährt man nur jeden Tag 20 Km hin und zurück die Kinder von der Schule abholen, dann dauert es ewig bis das Getriebe einmal ein gemischtes Fahrprogramm kennenlernt. Dann ruckelt und zuckelt es vielleicht eine lange Zeit.


    Fährst aber schön Autobahn, Landstraße, Stadt und benutzt man auf der AB/Landstraße auch mal Kickdown zum Überholen usw., dann lernt das Getriebe auch wieder die unterschiedlichen Modi.


    Hat man wie gesagt immer nur eine bestimmte Strecke (Kurzstrecke) und kommt eh nie über 60-80km/h raus, dann dauerts einfach länger.


    Ich erinnere mich da immer früher an die Einfahrhinweise: Immer schön mit unterschiedlichen/abwechselnden Drehzahlen fahren (nicht überdrehen, klar) und viel schalten (oder schalten lassen). Das ist eigentlich das optimale für ein Auto. Kurzstrecke ist im allgemeinen immer ein Problem (falls es so sein sollte) und für einen Diesel erst Recht.


    PS: Du schreibst oben, dass auch teilweise mal der Motor ausging an der Ampel? Das dürfte aber in keinem Fall etwas mit dem Getriebe zu tun haben. Vielleicht liegt auch eine Verkokung durch Kurzstrecke vom Vorgänge vor...oder was anderes am Motor/Software stimmte nicht. Da bräuchte man ein Fehlerprotokoll ausgelesen.


    PPS: Kommt auch darauf an ob es ein Firmenwagen oder Leasing ist. Dann wäre es fast egal, wenn was ist einfach bei BMW hinstellen. Ist es dein Privatwagen und willst ihn länger fahren, wäre interessant was ZF dazu sagt. Die können das Getriebe mit eigener Software auslesen und genau sagen was damit los ist. BMW hat diese Software zur Diagnose nicht. Problem dabei ist, wenn ZF nun sagt, dass das Getriebe ne Macke hat, dass es dann BMW wiederrum egal wäre. Die tauschen ja nur wenn das Getriebe total Schrott ist, aber vorher nie.

  • Danke für Eure Antworten :up:


    Nur kurz noch, um die Fragen zu klären: Ja, es ist mein Privatwagen (kein Leasing oder Firmenwagen). Meine tägliche Fahrstrecke (einfach) sind 60 Km (Autobahn, Landstraße und Stadt). Das Ausgehen an der Ampel passierte nur 1 mal. Das kann ja auch ein anderer "Verschlucker" gewesen sein.

  • Schätze ich auch, dass es ein "Verschlucker" war.


    Bei 120km täglich und Mischbetrieb (Stadt/Landstraße/Autobahn) sollte auch das Getriebe die ganze Vielfalt an Schaltmöglichkeit haben und lernen können. Sonderbar.


    Falls der Fehler wieder auftritt und das ein Privatwagen ist, würde ich dann vielleicht bei einer ZF Niederlassung in der Umgebung einmal vorstellig werden und das Getriebe testen/ auslesen lassen. Das kostet sicherlich was, aber man hätte dann wirklich einen Ratschlag vom Hersteller des Getriebes.


    Wenn die sagen alles ist OK, braucht man sich dann erstmal keinen Kopf machen. Mir würde das dann glaubwürdiger erscheinen, als das was BMW immer an Geschichten erfindet. Die wollen Getriebethemen eigentlich gerne vom "Hof" haben.

  • Moin zusammen,


    ich habe nicht den gesamten Thread gelesen und bin nicht ganz sicher, ob das Thema mittlerweile outdated ist.


    Aber zu dem ursprüngliche Problem, dass das Getriebe plötzlich anfängt sehr ruppig zu schalten, besonders bei moderater Beschleunigung und Schaltvorgängen im Bereich 1500 touren, kann ich auch eine Lösung beisteuern.


    Fahre den Wagen jetzt 3 Jahre und habe mitlerweile etwa 160.000km auf der Uhr. Ein Laufleistung, bei der ein Getriebedefekt ärgerlich früh aber nicht unmöglich ist. Der Wagen hat relativ plötzlich angefangen in den unteren Gängen sehr ruppig zu schalten. Fast als müsste er die Gänge ein wenig "reinwürgen".


    Da mir bei meinem alten E90 bei etwa der gleichen Laufleitung auch schon mal das Getriebe hoch gegangen ist, habe ich natürlich Schnappatmung bekommen und habe bereits mit dem Gedanken gespielt, mal bei Herrn Dr. Sommer in Friedrichshafen persönlich vorstellig zu werden.


    Anyway. War bei BMW, kurze Probefahrt mit dem Kollegen au der Werkstatt: "Termin machen, wir brauchen den Wagen sicherheitshalber eine Woche, Ihre Garantie ist... vor 11 Tagen abgelaufen, Fehlersuche und Reparatur müssen sie wohl zahlen..."
    ZF-Dortmund angerufen: " Termin machen, Getriebe müssen wir spülen, kostet Geld..."


    Lösung: Glück im Unglück gehabt. Zum Frühjahr gab´s auf der Vorderachse neue Reifen, auf der Hinterachse nicht. Durch einen Reifenplatzer Anfang der Woche jetzt "gleiche und nahezu identisch abgelaufene" Reifen auf beiden Achsen und - tada - das Getriebe schaltet wie am ersten Tag wieder Perfekt.


    Vorhin ZF-Dortmund angerufen und den Termin abgesagt und kurz erklärt was war. Aussage vom netten Kollegen am Telefon: Achso - naja Mischbereifung verträgt das Verteilergetriebe nicht....


    Also lange Rede kurzer Sinn: beim X-Drive mit Schaltruckeln einmal nachschauen ob beide Achsen identisch bereift und ähnlich abgelaufen sind, bevor man die Pferde wild macht und viele Reparaturen bezahlt.


    Wie gesagt, die Schaltübergänge waren derart katastrophal, dass ich dachte da fallen gleich einzelne Zähne aus dem Auspuff - Reifen angeglichen - Getriebe wie neu...