Neuwagen einfahren

  • Weiß überhaupt noch jemand wie er mit seinem Wagen umgehen soll/muss? Ich bin langsam raus... 8|:D

  • Weiß überhaupt noch jemand wie er mit seinem Wagen umgehen soll/muss? Ich bin langsam raus... 8| :D

    Naja ich würde mich an die Betriebsanleitung halten ;)

  • Wer unbedingt einfahren will...


    Wechselnde Drehzahlen und anfangs wenig Last. Sprich lieber mit 4000 und wenig gas als mit 1500 und Last. Je höher die Drehzahl, desto niedriger ist das erforderliche Drehmoment für die benötigte Kraft. Hohe Last ist das, was früher zu vermeiden war. Mit steigender Laufleistung kann die Last gesteigert werden. Wer es also machen will wie zu Omas Zeiten, sollte es so machen. Die BA beschreibt das mit Drehzahl, weil zwar jeder einen Drehzahlmesser ablesen kann, aber nicht jeder sich etwas unter dem Begriff Last oder Drehmoment vorstellen kann.


    Ich hatte 15 Jahre lang alle 3 Jahre einen Neuwagen unterschiedlicher Hersteller. Diesel und Benziner. Die haben alle in den ersten 100 Kilometern schon Vollgas gesehen. Abgegeben wurden die Autos mit Kilometerständen zwischen 120 und 140 tkm. Es gab mit keinem dieser Autos irgendwelche Motorprobleme und ich mußte bei keinem dieser Autos zwischen den Kundendiensten Öl nachfüllen. Auch nicht mit über 100tkm.


    Das schöne ist... Man kann heutzutage beim Einfahren nix falsch machen. Warm und kalt fahren gilt generell immer und der Rest ist egal. ;)

    Ich bin nicht die Signatur. Wie komme ich hier wieder raus?

  • Wat habt Ihr alle mit dem Kaltfahren?! Fahrt ihr alle permanent Rennen? Wo kann man heutzutage noch so brettern, dass man extra kalt fahren muss? Ich glaub ich wohne im falschen Bundesland.

    F10 , Eibach Sportline 45/40, 20" Breyton GTS 8,5J/ET35, 10J/ET35, Schmiedmann M5 Carbondiffusor usw.

  • Wat habt Ihr alle mit dem Kaltfahren?! Fahrt ihr alle permanent Rennen? Wo kann man heutzutage noch so brettern, dass man extra kalt fahren muss? Ich glaub ich wohne im falschen Bundesland.


    A2 zwischen Hannover und Berlin ist immer für ein wenig Spaß gut :D Ab Braunschweig bestens geeignet zum Vmax-Test.

  • Außer Freitags, da ist die A2 nur noch ein breiter Standstreifen. ;)

  • Deine Aussage Saugnapf ist auch nicht korrekt! Die ersten 500-1000 sollte man vollastfahreten vermeiden aber am besten sind Fahrten in jedem drehzahlbereich bis max 70-80% der höchstdrehzahl. Wenn man z.b. Höchstdrehzahl fährt werden zylinderbuchsen nicht sauber eingeschliffen/geglättet sondern das Material großflächig abgetragen. Hoher Ölverbrauch wäre die Folge. Die beste Drehzahl ist im mittleren Bereich in Verbindung mit normalen überlandfahrten. D.h. Es sollten auch nicht nur Konstante Drehzahlen gefahren werden. Wichtig sind drehzahlschwankungen bis zum oben genannten 70-80%.
    Genauso schädlich wie höstdrehzahl ist der untertourige Bereich! Das ist ganz wichtig da viele meinen, dass dies dem Motor weniger schadet. Die gilt im übrigen für Diesel und Benziner. Beim Diesel ist es noch wichtiger, da dieser einfach eine höhere Verdichtung hat und somit die Kolben und Laufbahnen höher beansprucht werden. Leider haben viele Hersteller keinen Hinweis mehr zum einfahren...


    Ja interessant. Das wäre korrekt, wenn die Motoren aus dem Letzen Jahrhundert stammen würden. Mit altem Wissen an moderne Motoren rangehen endet ziemlich Teuer.


    Grundsätzlich: Drehzahl und Geschwindigkeit auf konstantem Niveau halten. Wie kommst du überhaupt auf die "70 - 80% der höchstdrehzahl"? Alles über 2/3 der Nenndrehzahl ist nicht mehr gut für den Motor und macht der auf Dauer nicht mit.


    Bei uns hier gibt es die sogenannte Verschleißampel für Nutzungsprofile. Grün bedeutet kein oder geringer Verschleiß, gelb mittlerer Verschleiß und rot hoher Verschleiß. Der Ampelwert wird im Übrigen durch so manche Motronic ermittelt und spielt dann z.B. bei der Kulanzbewertung eine Rolle.


    Grün (geringer Verschleiß)
    * konstante, Fahrten bei niedriger bis mittlerer Drehzahl bei mittlerer Last
    * Fahrstrecke nach Kaltstart > 30km ( Benziner) bzw. > 50km (Diesel)
    * Beschleunigen mittels Drehmoment und nicht mit der Drehzahl (sprich: Es ist für den Motor gesünder im 5. Gang mit 2/3 Gaspedalstellung zu beschleunigen als im 3. Gang mit 1/3 getretenem Pedal)


    Gelb (mittlerer Verschleiß)
    * mehr als 2/3 der Nenndrehzahl
    * volles Durchbeschleuningen in hohen Gängen
    * Motor erreicht seine Betriebstemperatur nicht


    Rot (hoher Verschleiß)
    * Kaltstartabstand unterschreitet km gemäß Kaltlaufformel (Hubraum in Litern mal 3km beim Benziner und 7km beim Diesel)
    * volles Durchbeschleunigen und Erreichen des Drehzahlbegrenzers in niedrigen Gängen (Ampelsprint)
    * hohe Lastanforderung bei nicht erreichter Kühlmittel- und Öltemperatur


    Zitat

    Wenn man z.b. Höchstdrehzahl fährt werden zylinderbuchsen nicht sauber eingeschliffen/geglättet sondern das Material großflächig abgetragen. "


    Sorry, aber das ergibt vorne und hinten keinen Sinn. Die Zylinderbuchsen werden durch modernste verfahren feingehont, beim 535d z.b nochmal lasergehärtet. Denen passiert nicht viel. Es gibt kein abtragenden Prozess mehr in den neuen Motoren. Was passieren kann: Durch hohe Drehzahlen werden oft die Kolbenringe in Mitleidenschaft gezogen. Dies führt zu einem zu größerem Blowby an den Kolben.


    Zitat

    Wichtig sind drehzahlschwankungen bis zum oben genannten 70-80%.


    Auf keinen Fall. Drehzahlschwankungen führen zu thermischen Spannungen und die gehen auf das Material.


    Zitat

    Genauso schädlich wie höstdrehzahl ist der untertourige Bereich!


    Das gute alte untertourige Fahren. Die meisten wissen nicht einmal was das ist. Das gibt es nicht mehr. Solange der Motor noch ohne zu Rucken Gas annimmt ist alles im grünen Bereich. Bei 4 Zylinder ist alles ab 1000 n/min und bei 6 Zylinder alles ab Motor aus bis Nenndrehzahl, Betriebsbereich. Desto niedriger die Drehzahlen während der Fahrt, umso Besser. Gerade beim Otto resultiert ein niedriger Lastzustand in einem erbärmlichen Wirkungsgrad.



    Zitat

    Beim Diesel ist es noch wichtiger, da dieser einfach eine höhere Verdichtung hat und somit die Kolben und Laufbahnen höher beansprucht werden.


    Gerade beim Diesel ist konstantes Drehzahl- und Lastniveau das Beste was man machen kann! Die Kolben und Laufbahnen werden zwar durch Downzising höher beansprucht, aber die Materialien sind durch neue Verfahren und neuen Legierungen auf diese ausgelegt. Früher ging mal über Dimensionen, heute geht man über das Material. Beispeil: 530d und 535d haben Konstruktiv die selben Kolben, so werden die vom 535d gelagert und decken alle anderen ab (Spart Lagerkosten), aber die des 535d sind ab werk mit einem höheren Anteil an Kupfer, für die höhere thermische Belastung und mit Chrom für bessere Stabilität legiert, da Kupfer den Kolben weicher macht. Chrom und Kupfer zu legieren benötigt allerdings ein ganz anderen Verfahren, was diesen Teurer macht, also kommen diese Kolben in den Leistungsstärkeren und damit teureren Motor. So macht man das überall, Material statt Dimension.



    Zitat

    Leider haben viele Hersteller keinen Hinweis mehr zum einfahren...


    Braucht es auch nicht. Die Automaten schalten früh, die Motoren bieten von unten bis oben genug Momente und Leistungen. Da kann jeder Fahrer normal und zügig vorankommen, ohne das Gaspedal und sein Motor zu ruinieren

  • ...Wenn man mit einem Diesel die anderen hinter sich lassen möchte, was auch gegen Leistungsstärkeren Konkurrenten möglich ist: Den Motor "anfasen" also leicht unter Zug setzen und dann das Gaspedal zügig, aber nicht plötzlich, durchtreten.

    Also ist die BMW-Elektronik nicht "schlau" genug, dass der Motor auch bei plötzlichem Durchtreten seine optimale Leistung entfaltet?! Dies ist keine rhetorische Frage, sondern ernst gemeint.

  • Und was genau sind die "gewissen Formen"? Konkret für die BMW R6 Diesel?

    Da kann man nicht viel falsch machen. Volllast ist nicht gut für den Motor, das weiß jeder, sollte man also vermeiden. Sonst alles ganz entspannt angehen, vorzugsweise die ersten paar Tausend Kilometer so fahren, als wäre der Motor immer kalt. Die Komponenten sollten langsam kalt und warm werden, nach einiger Zeit sind diese dann entspannt. Also thermisch eingefahren. Normal fahren von Anfang an, die Automatik früh schalten lassen. Früher gab es mehr zu beachten, aber heute nicht mehr.

  • Also ist die BMW-Elektronik nicht "schlau" genug, dass der Motor auch bei plötzlichem Durchtreten seine optimale Leistung entfaltet?! Dies ist keine rhetorische Frage, sondern ernst gemeint.


    Der Diesel hat eine völlig andere Verbrennung als der Benziner und benötigt dadurch eine andere Regelung. Das hat mit der Elektronik oder BMW nichts zu tun, sondern ist Prinzipebedingt.


    Benzinmotoren sind Quantitätsgeregelt. Dem Motor wird eine bestimmte Menge Gemisch vorgegeben und dieser macht das "Beste" daraus. Diese Regelung geht entweder über die Drosselklappe oder über Valvetronic. Wird dem Motor durch Vollgas nun plötzlich die maximal mögliche Gemischmenge zugestanden, versucht dieser so schnell wie möglich hochzudrehen. Geht das aufgrund der Last nicht, setzt er es in Kraft um und das bereits nach wenigen Umdrehungen.


    Dieselmotoren sind Qualitätsgeregelt. Sie füllen ihren Zylinder immer voll auf, aber eben nicht mit Gemisch, sondern mit Luft. Nun wird eine bestimmte Menge Diesel eingespritzt. Diese Menge hängt von der Drehzahl und der Last ab. Die alten Dieseleinspritzungen hatten einen Fliehkraftregler. Durch das Gaspedal wurde eine "Wunschdrehzahl/Leistung" eingestellt und der Motor regelte sich selbst auf diese Leistung ein - da dauert aber ein wenig und das führte zu der alten Dieselträgheit. Bei modernen Dieseln mit Common Rail übernimmt dieses Regeln die Elektronik, die das schneller kann als ein mechanischer Fliehkraftregler. Aber...Gibt der Fahrer plötzlich Vollgas, dann fehlt der Elektronik die Bezugsmessgröße (Last). Sie wird daher niemals gleich die volle Regelstrecke freigeben, um ein Überschießen zu verhindern. Ein Diesel braucht daher Last (Zug), damit die Elektronik die maximale Einspritzmenge bestimmten kann.


    Aus diesem Grund wird ein Diesel beim Fahren "angefast". Probier es beim nächsten Überholen aus: Aus dem Rollen den Motor erst leicht unter Zug setzten und dann das Gaspedal zügig, aber eben nicht plötzlich voll durchtreten - du wirst dich wundern, was das ausmacht. Des Weiteren ist es beim Diesel manchmal nicht sinnvoll zurückzuschalten, weil dieser Regelverlust nach jedem Schaltvorgang entsteht. Auch das Ausdrehen lassen eines Diesel macht keine Sinn, weil er bei hohen Drehzahlen sehr viel Drehmoment und damit Kraft verliert. Das weiß jeder Lastwagenfahrer, das es keinen Sinn macht, den Motor ausdrehen zu lassen - bei einigen Lastwägen liegt die maximale Leistung sogar im roten Bereich.