Schaltpaddle nachrüsten

  • Ich benutze sie auch oft, manchmal dreht er etwas zu hoch für mein Gefühl, da dauert mir das zu lang und ich zieh einmal +. Manchmal auch ganz kurz vorm Überholen, um schon eher im "optimalen" Gang zu sein. Auf jeden Fall aber auf Gefällestrecken um die Motorbremse effektiver nutzen zu können, war in den Serpentinen in Südtirol optimal. Missen möchte ich die eigentlich nicht mehr. Im Sportmodus machen die Dinger echt Spass, ob man das braucht....hmm, muss jeder selbst entscheiden.


    Gruss Andi

  • Aber schaltet der Wagen nicht automatisch am "besten" und schnellsten ?

    Never! Wer das programmiert hat, ... Gerade beim Diesel. Ich schalte nur noch manuell. Seit ich manuell schalte, ging mein Verbrauch von 6,x auf 5,5 zurück. Dann das lange Differential, nochmal fast 0,5 weniger. Als ich nach England fuhr, hatte ich in Preston bei Manchester 4,3 auf dem Reisebordcomputer. Dieser ist geeicht. Ich habe einen 520d. 1200 km mit einem Tank sind problemlos möglich. 1300 auch. Aber lieber tanke ich vorher.


    Ich komme aus dem Lkw Sektor. Dann habe ich lange mit Saugnapf hier privat geschrieben. Er wurde ja irgendwie rausgeeckelt. Und ich habe mich mit dem Thema Muscheldiagramm beschäftigt. BMW dreht die Mororen viel zu hoch. Und dann warten sie unten zu lange, bis geschaltet wird.


    Aber das glaubt ja hier eh niemand.

  • Einfach mal mit der Materie beschäftigen.


    Ich bin früher Laster gefahren. Der letzte LKW war ein Euro 0 MAN mit einem unsynchronisierten EATON Fuller. Der Motor hatte eine Nennleistung bei 2200 Umdrehungen. Hochgeschaltet wurde aber schon bei 1700, um bei 1500 Undrehungen zu landen. Bei 1600 Umdrehungen biss sich der Motor regelrecht fest. Das war seine Lieblingsdrehzahl. Das Fuller hatte in der unteren Gruppe keinen Splitter, keine halben Gänge. So musste man, um Ganganschluss zu bekommen, bis 2200 Umdrehungen hoch drehen. Aber über 1700 kam nichts mehr. Der Motor quälte sich richtig.


    Das war meine Erfahrung von Damals. Mein BMW fühlt sich bei 2700 2800 wohl. Die Drehmomentkurve knickt gerade ab und es liegen schon 90% Leistung an. Drehmoment geht weg und Leistung zum kompensieren gibt es nicht mehr. Aber die Automatik dreht bis 4000 Umdrehungen. Schaltet diese dann hoch, drückt es einen in den Sitz. Ich drehe maximal bis 3000, um den Wohlfühlbereich.


    Laut Muscheldiagramm (vom N47D20 habe ich keins), läuft ein Diesel mit ähnlichen Band bei 1700 bis 2000 bei 80% Belastung am sparamsten. Unter 30% Belastung im unteren Drehzahlband. usw. Und so lernt man sich ein.


    Hier meine Tankliste:

    ksah.eu/offen/privat/Tankliste.png


    Leider wurde die Bremse an der Hinterachse fest. 2700 km Linksverkehr wollte das Auto halt nicht. Werkstattaufenthalt.

  • Wenn man im manuellen Schaltmodus ist, also Schalthebel nach links, dann wird mir ja angezeigt wann er meint dass ich einen Gang höher schalten soll.


    Also man sollte immer bei ca 3000 in den nächsten Gang schalten ?

  • Das hat damals schon Saugnapf versucht zu erklären. Ein Diesel ist kein Benziner. Ein Diesel lebt vom Drehmoment. Jenseits der 3000 Umdrehungen bricht gerade das Drehmoment kräftig ein und die Leistung steigt nur noch unmerklich an. Die Leistung kann das fehlende Drehmoment nicht mehr kompensieren.


    Gerade im Lkw Bereich und besonders bei den alten Motoren merkt man das. Ich bin schon lange nicht mehr gefahren. Auch bei Euro 2 Motoren wie im MAN F2000 mit EDC war es noch zu spüren. Die Elektronik konnte es teilweise kompensieren.


    Wird ein Berg langsam immer steiler, sackt beim Lkw die Drehzahl langsam ab. Dann kommt ein Bereich wo die Drehzahl regelrecht stehen bleibt. Der Motor ist im Arbeitspunkt. Dann sakt der Motor schneller ab, Zeit zum Schalten. Aus diesem Grund arbeiten Prüfstände für Dieselmotoren von oben nach unten. Bei Prüfständen die anders rum gehen, merkt man es nicht.


    Otto Normalverbraucher kennt das alles nicht. Im Datenblatt steht Nenndrehzahl bei 4000 Umdrehungen. Ihn ist es nicht zu erklären, warum die Automatik nicht dort hin dreht. Handbücher liest auch niemand. Aber es wird aufgeregt und das Produkt schlecht gemacht. So ging man einen Kompromiss ein und die lässt die Automatik höher drehen. Wobei ich nicht weiß ob es heute noch so ist. Bei meinen F11 BJ 2012 ist es auf jeden Fall so. Im Lkw wird das auch mit Farben am Drehzalmesser kenntlich gemacht.

  • Hier zur Veranschaulichung mal ein Diagramm.

    Ab 3000 U/min fällt das Drehmoment stark ab. Das heißt eigentlich nur noch mehr Verbrauch bei weniger Vortrieb.

    Das heißt man kann bei 2500 U/min hochchalten ohne Vortrieb zu verlieren und spart auch noch sprit.


    Ob das spürbar ist kommt natürlich immer drauf an. Ich möchte es jedenfalls nur aus den bereits genannten Gründen. Spielerei und das unterbinden zu hoher Drehzahlen beim beschleunigen, wenn ich das möchte.

  • das Drehmoment muss auch abfallen, sonst würde der Motor auch mehr Leistung bei höheren Drehzahlen generieren.

    Man könnte problemlos das Drehmoment noch länger gleichbleibend stehen lassen.

    Quasi das Plateu verlängern.

    Wenn man die 540Nm bis 4000rpm stehen lassen würde, wären es 307Ps bei 4000rpm.

    Alles was funktioniert ist technisch veraltet :D

  • Naja ich weiß aber leider nicht wie ich da am besten schalten soll ...


    Wie kann man das "lernen" ?

    Wie war es dir eigentlich jemals möglich ein Fahrzeug mit Schalthebel zu bewegen? :D

    Schaltpaddel sind auch nichts Anderes, man muss einfach den Motor verstehen.

    Nachrüstungen: NBT-EVO+G30-Display+ATM+CD+RTTi, ZBE4, ASD, KAFAS2, 2TB, 2VB, 302, 3AG, 5AC, 5AD, 5AG, 5AT, 5AR, 5DP, 688, 6NR, 6CP, 654, 6WB, 8TL,, Gent.Funktion, G30-Innenspiegel, AK-Motion-Display

  • Wie war es dir eigentlich jemals möglich ein Fahrzeug mit Schalthebel zu bewegen? :D

    Schaltpaddel sind auch nichts Anderes, man muss einfach den Motor verstehen.

    Alles klar :D Dann werde ich einfach mal bisschen rumspielen :D