530d mit 600.000 km - jetzt nochmal Steuerkette tauschen oder kompletten Motor?

  • Danke für den Link Flitzaa.


    Ich hoffe nur, dass der Geschädigte in irgendeiner Art zu seinem Geld kommt. Sitzen die Betrüger allerdings im Ausland, sehe ich hier kaum Aussicht auf Erfolg. Man kann Autos nur hier bei einem authorisierten Händler oder NL kaufen, aber selbst dann würde ich die Hände dafür nicht ins Wasser legen. Sieht man ja was für eine Episode ich mit meinem Wagen und 140.000km hinter mir hatte...


    Auch kommt dazu, dass hier niedergelassene Autohäuser (keine Wald und Wiesen Händler) kaum mehr Gebrauchtwägen mit mehr als 120.000km hier in DE anbieten wegen der Garantie die sie leisten müssen. Als ich meinen BMW bei Mercedes angeboten hatte (gegen einen anderen guten Gebrauchten), meinten die, dass mein BMW dann sowieso gaaanz weit weg kommt (also in den Süden oder Osten).


    Somit schließt sich der Kreislauf wieder.


    Ein Kontrolle über eine Datenbank oder sonstiges wäre damit auch ausgehebelt.

  • Nachdem ich gesehen habe, daß man für 3 Dollar auch die Servicehistorie abrufen kann, habe ich mir sowas fast gedacht... ;(


    Bleibt, beim Gesetzgeber initiativ zu werden. Am besten quer durch die einschlägigen Foren. Bei MB und Audi werden sie die gleichen Probleme haben.


    In welches Resort fällt das? Justiz, Verkehr, Verbraucherschutz? Eine Strafanzeige wäre mal interessant. :D Beihilfe durch unterlassen ist genauso strafbar wie aktive Beihilfe. Technisch möglich und erkennbar notwendig wäre eine entsprechende Datenbank längst...

    Ebenso könnte man von der Bundesregierung Ersatz des entstandenen Schadens einfordern. Als Mittäter wäre diese für die volle Schadenhöhe haftbar...

    Ich bin nicht die Signatur. Wie komme ich hier wieder raus?

    2 Mal editiert, zuletzt von Harakiri ()

  • Wohl kaum. Grip verpasst oder? Da war es vor kaum 14 Tagen zu sehen wie mit US-Fahrzeugen BESCHISSEN wird.... :rolleyes:


    Habe den Bericht jetzt gesehen. Und genau den "Beschiss" hätte man sich erspart, wenn man vor dem Kauf die VIN durch Carfax geprüft hätte, und nicht erst hinterher. Von daher bleibe ich dabei, so ein Carfax-System würde auch in Deutschland Sinn machen.

    aktuell: 2015 BMW F11 535d Touring, 2005 BMW E61 530i Touring 6-Gang Schalter, 2011 Cadillac CTS-V
    gone: 1991 Pontiac Trans Am GTA 5,0l, 2001 BMW E39 530i 5-Gang Touring, 1996 Pontiac Firebird WS6 5,7l 6-Gang, 1995 Chevrolet Impala SS 5,7l, 1998 BMW E39 540i 6-Gang 4,4l Limo, 1988 Pontiac Trans Am GTA Notchback 5-Gang 5,0l, 1990 Chevrolet Corvette C4 5,7l, 2004 Jeep Grand Cherokee Overland 4,7l

  • Wenn für jemanden - wie im Beitrag dargestellt - 20.000 EUR viel Geld bzw. einen hohen Verlust darstellen, sollte man sich halt beim Kauf etwas intensiver damit beschäftigen. Erkennt man als Laie einen US-Reimport nicht als solchen, und hat dementsprechend kaum Ahnung von Autos, fährt man halt mit jeder Mühle die man kaufen will vorher zur DEKRA o.ä. Die 50-100 EUR sind dann ja gut investiertes Geld ggü. einem möglichen Verlust der 20k. Ich habe da ehrlich gesagt wenig Mitleid.

    aktuell: 2015 BMW F11 535d Touring, 2005 BMW E61 530i Touring 6-Gang Schalter, 2011 Cadillac CTS-V
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  • Update zum Motorenproblem:


    Da sich vor allem die letzte Woche das Schleifgeräusch der Kette verschlechtert hatte musste dringend gehandelt werden. Nach mehreren Telefonaten mit diversen Werkstätten hatte auf mich die hier empfohlene Firma Triebwerk Steinhagen den kompetentesten Eindruck gemacht und konnte mir recht kurzfristig einen Termin einräumen. Kurzum habe ich dann für gestern einen Termin vereinbart, um innerhalb eines Tages die Steuerketten, Gleitscheinen und Kettenspanner zu tauschen. 2 Tage vor Termin rief mich dann der Chef an und hat mir ein Austauschmotor samt Nebenaggregaten (Laufleistung ca. 40 Tausend und Baujahr 2014) angeboten, wir könnten aber noch direkt vor Ort entscheiden, was wir nun machen, nachdem der Motor ausgebaut ist und man sich die Teile angeschaut hat.


    Gesagt getan. Gestern dann um 7 Uhr morgens in Steinhagen vorgefahren, ging es recht zügig an den Motorenausbau. Währenddessen konnte ich mir das neue Triebwerk schon in der Werkstatt anschauen und es begutachten. Als dann der Motor komplett ausgebaut war haben wir uns verschiedene Nebenaggregate und auch meinen Motor angeschaut. Der Meister konnte allerdings nicht glauben, dass der Motor schon so viel Kilometer drauf hat, da z.B. die Lagerschalen noch sehr gut aussahen (eine vergleichbare defekte Lagerschale hat er mir auch gezeigt, sodass ich mir ein besseres Bild verschaffen konnte). Auch der Turbo war in einem guten Zustand, hatte kein Achsialspiel. Daraufhin war ich so verunsichert, dass ich nochmals den Erstbesitzer kontaktiert habe. Er bescheinigte mir dann wiederholt, dass lediglich Injektoren, Ansaugbrücke und die Gummilager (Motorhalterung) getauscht wurden. Der Turbo, die Lagerschalen, etc. seien aber noch die Ersten und er teilte mir mit, dass er aber immer sehr penibel auf Einfahren und Assfahren des kalten / warmen Motors Wert gelegt hat.
    Nach intensiver Beratung und Abwägung des doch wesentlich kostenintensiveren Austauschs des kompletten Motors vs. Steuerkettenwechsels konnte mir der Chef nicht empfehlen, den neuen Motor einzubauen, obwohl es für die Firma sicherlich der bessere Deal gewesen wäre! Sowas muss man leider explizit erwähnen, da es sowas heute zu selten gibt.


    Im Endeffekt wurden also alle Ketten, Dichtungen, Gleitschienen und Kettenspanner gewechselt und der Motor wieder eingebaut. Ein Austausch war dementsprechend nicht erforderlich und aus heutiger Sicht rausgeworfenes Geld. Ich konnte dann gegen 18 Uhr meinen Wagen wieder mit nach Hause nehmen; schlussendlich läuft er wieder viel ruhiger und sollte auch die nächste Zeit noch durchhalten. Ich füge auch mal ein paar Bilder hier an, ist sicherlich für den ein oder anderen interessant, wie sowas aussieht und was man erreichen kann, wenn man den Motor immer warm und kalt fährt :thumbup:


    PS: das Rasseln hat letztendlich eine gebrochene Gleitschiene verursacht, sogar ein kleiner Brocken war schon herausgebrochen. Es war also höchste Zeit, hier aktiv zu werden.


    Fazit: kann die Firma Triebwerk Steinhagen nur jedem ans Herz legen. Ich war wirklich froh, dass hier sehr offen und ehrlich mit mir umgegangen wurde. Seiner Empfehlung folgend hätte er mir im Endeffekt viel erzählen können und ich hätte auch guten Gewissens den Austauschmotor einbauen lassen. Das ehrt die Vorgehensweise aus meiner Sicht umso mehr und verdient ein ausdrückliches Lob :)

  • Danke für deinen tollen Bericht, wenn man bedenkt, dass in Deutschland Autos mit 200tkm schon häufig als "abgefahren" gelten und sich nur wenige dran trauen, ist dies ein Schlag ins Gesicht für all jene. Auch von geplanter Obsoleszenz kann hier keine Rede sein, finde ich. Natürlich muss man aber bei so hohen Laufleistungen in den Kaufpreis noch Rücklagen für anfallende Reparaturen einkalkulieren, sonst ist es Augenwischerei.
    Wenn man jetzt mal den realen Wert des 600tkm Fahrzeugs + Reparaturkosten zugrundelegt, bekommt man ein wahnsinniges Paket.

  • Danke für deinen tollen Bericht, wenn man bedenkt, dass in Deutschland Autos mit 200tkm schon häufig als "abgefahren" gelten und sich nur wenige dran trauen, ist dies ein Schlag ins Gesicht für all jene. Auch von geplanter Obsoleszenz kann hier keine Rede sein, finde ich. Natürlich muss man aber bei so hohen Laufleistungen in den Kaufpreis noch Rücklagen für anfallende Reparaturen einkalkulieren, sonst ist es Augenwischerei.
    Wenn man jetzt mal den realen Wert des 600tkm Fahrzeugs + Reparaturkosten zugrundelegt, bekommt man ein wahnsinniges Paket.


    Gerne. Genau das habe ich mir auch gedacht. Wenn man sieht, wie weit man doch durch gute Pflege und Wartung des Wagens den Verschleiß erheblich verringern kann, dann habe ich persönlich keine Angst mehr davor, Autos mit +200tkm zu kaufen. Allerdings scheint dies auf der anderen Seite ein so würde ich behaupten glücklicher Einzelfall zu sein, denn laut der Aussage des Meisters ist in der Regel bei den Motoren schon etwas früher Schluss und eine Überarbeitung ist notwendig -> ca. 400tkm.


    Ich für mich habe allerdings hier durch eindrucksvolle Weise mitgenommen, dass wenn ich die Technik entsprechend pfleglich behandel und regelmäßig das Öl wechseln werde (alle 10tkm laut seiner Aussage sind optimal trotz "longlife öl") mir der Motor noch lange erhalten bleibt und keineswegs getauscht werden muss. :thumbup:


  • Der Meister konnte allerdings nicht glauben, dass der Motor schon so viel Kilometer drauf hat, da z.B. die Lagerschalen noch sehr gut aussahen (eine vergleichbare defekte Lagerschale hat er mir auch gezeigt, sodass ich mir ein besseres Bild verschaffen konnte). Auch der Turbo war in einem guten Zustand, hatte kein Achsialspiel. Daraufhin war ich so verunsichert, dass ich nochmals den Erstbesitzer kontaktiert habe. Er bescheinigte mir dann wiederholt, dass lediglich Injektoren, Ansaugbrücke und die Gummilager (Motorhalterung) getauscht wurden. Der Turbo, die Lagerschalen, etc. seien aber noch die Ersten und er teilte mir mit, dass er aber immer sehr penibel auf Einfahren und Assfahren des kalten / warmen Motors Wert gelegt hat.


    :thumbup:


    Das zeigt doch vor allem, dass die Fahrweise eben sehr wohl einen signifikanten Einfluss auf die Lebensdauer der physischen Motorkomponenten hat. Ein Turbolader ist eben kein Verschleißteil, vorausgesetzt man fährt ihn immer schön warm und vor allem auch kalt. So wie es z.B. die Laufburschen der Automobil-Verleiher immer absolut gewissenhaft tun.... 8|;)

    aktuell: 2015 BMW F11 535d Touring, 2005 BMW E61 530i Touring 6-Gang Schalter, 2011 Cadillac CTS-V
    gone: 1991 Pontiac Trans Am GTA 5,0l, 2001 BMW E39 530i 5-Gang Touring, 1996 Pontiac Firebird WS6 5,7l 6-Gang, 1995 Chevrolet Impala SS 5,7l, 1998 BMW E39 540i 6-Gang 4,4l Limo, 1988 Pontiac Trans Am GTA Notchback 5-Gang 5,0l, 1990 Chevrolet Corvette C4 5,7l, 2004 Jeep Grand Cherokee Overland 4,7l