Turbo Haltbarkeit Erfahrungen

  • Mit Behauptungen, dass bspw. 20% Mehrleistung im Toleranzbereich lägen, sollte man vorsichtig sein. Ich will keine gechippte Kiste haben. "Jeder" wird davon abraten. Die Wagen stehen sich bei den Händlern gewöhnlich auch die Reifen platt, wenn das Tuning nicht vorher rausgenommen wurde. Diesbezüglich sollte man beim Autokauf vorsichtig sein.

  • So ist es. Der gesamte Antriebstrang ist bei modernen Fahrzeugen aufeinander abgestimmt. Dieser Toleranzgeschichte kenne ich aber als Argument vieler Tuner. Sie zeigen dann gerne mal im Teilekatalog, dass doch viele Teile gleich wären. Es wird einfach das thermisch stabilste Bauteil als Ersatzteil der Serie gelagert, spart Kosten. Die Abmessungen der Komponenten sind gleich, thermisch jedoch nicht. Die Legierung der Kolben des 530 z.b sind nicht identisch mit denen des 535d, dieser enthalten mehr Kupfer um die wärmer besser zu leiten, Kupfer macht den Kolben aber weicher, also kommt auch mehr Chrom/Nickel mit rein. Dieses erfordert aber wiederum ein anderes Verfahren der Legierung. Das alles kostet und somit kommt es für den teureren Motor, dem des 535d zum Einsatz. Die Abmessung ist identisch, also hebe ich den ohnehin stabileren Kolben des 535d als Lager auf, passt auch in den 530d und so brauch ich nur den stärksten um die ganze Serie abzudecken. Da die dann gleich groß sind, kann man die auf der selben Produktion Straße verbauen. Da merkt man halt, es wird auf jeden Cent geachtet.


    So macht man das mit fast allen Komponenten. Tuning ist legitim, wenn man nachher auch viele Teile des größeren Bruder z.b 535d in sein 530d verbaut. Es gibt halt die Regel: Echtes Tuning kostet 100€ pro PS. Diese gilt auch heute.


    Interessant! Was kann man daraus schlussfolgern? Wenn Chiptunug, dann nur beim 535d/i?

  • Am besten garnicht, würd ich sagen ;). Wenn dir der 535 zu schwach ist, nimm lieber den 550.Erst wenn du die größte Maschine hast und unbedingt mehr braucht investiere die 100 Euro pro PS

    F10 , Eibach Sportline 45/40, 20" Breyton GTS 8,5J/ET35, 10J/ET35, Schmiedmann M5 Carbondiffusor usw.

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  • Toleranzen gab es tatsächlich mal, aber deren Zeit sind lange vorbei. Früher wusste man einfach nicht genau wie der Motor unter bestimmten Bedingungen lief und so baute man diese überdimensionierter als nötig, damals konnte man es sich noch leisten. Heute wird auf jeden Cent geachtet. Durch moderne Elektronik in Konstruktion, Bau und Betrieb von Verbrennungsmotoren baut man heute näher am technisch möglichen und ist dennoch auf der sichereren Seite. Aber eben nur solange, solange der Motor und seine Komponenten unverändert bleiben oder durch Institutionen verändert werden, die sich damit auskennen - die Tuner mit einer Ausnahme gehören nicht dazu. Bei Mercedes heißt dieser Tuner Brabus, bei BMW Alpina. Nicht ohne Grund tauscht Alpina bei deren Modelle nicht nur den einfachen Ladeluftkühler, sondern die gesamte Laufgarnitur und ein besseren Turbo.



    Um es Bildlich mit einer Metapher auszudrücken:


    Du willst ein Haus vor einem Abhang bauen. Je näher am Abhang, desto schöner der Ausblick, aber auch desto gefährlicher bezüglich eines Absturzes


    Früher baute man eher nach Gefühl. Man hielt einen Respektabstand, von dem man hoffte, das er ausreicht. Bei "Sporthäusern"ging man mehr Risiko ein, es kam auch öffters zu Abstürzen - vor allem wenn der Kunde sein Haus durch "Tuning" näher an den Abhang rückte. Das konnte reichen - oder eben auch nicht mehr.


    Heute kann man den Abhang ausmessen, und genaus so nah an diesen Bauen, so dass dieser garnatiert noch hält - nicht weil man es vermutet, sondern weil man es weiß. Diese Haus steht aber dennoch näher am Abhang, es wird aber garantiert halten. Fängt nun der Besitzer mit Tuning an, ist eines auch Gewiss: Die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes ist erheblich größer!


    Zitat

    KFO den Motoren schadet weil genau diese ausgereizten Toleranzbereiche ja vorher schon da waren


    Egal ob "KFO" oder die 50€ Ebay Box, am ende geschieht das selbe im Motor: Der Ladedruck wird angehoben. Den Rest erledigt die Steuerung von ganz alleine. Beim Diesel hat man das Problem, das er thermisch mehr leisten kann, als er mechanisch verträgt. Die thermodynmik weiss nicht aus welchem Material der Kolben ist. Durch die Art der Regelung moderner Motoren reicht es aus, einfach den Ladedruck zu erhöhen. Wenn man das Ganze dann noch mit einem schönen "Theaterstück" namens "Einzelabstimmung" kombiniert, kann man den Kunden so richt viel Geld aus der Tasche ziehen. Es ist halt das gängige Tuner Argument, es gäbe Toleranzen und der Tuner sei der Retter für den armen Kunden, damit dieser die Leistung bekommt, die diesem zusteht.


    Zitat

    mein letzter F30 war auch 160.000 km gechippt und er lief für mich nach Kennfeldoptimierung und erhöhter AGR Rate deutlich ruhiger und flüssiger


    Wir leben in einer Zeit, in der ein Einzelfall gerne als Beweis für die Allgemeinheit genutzt wird. Ich kenne dutzende gechipte, die seit über 200.000 km ohne Mucken laufen - ich kenne aber mindestens 10mal soviele, bei denen dies eben nicht der Fall war.


    Das was die Hersteller und die Ingenieure hier auf die Pamle bringen, ist die Aussage die oft zu lesen sei, das richtig ausgeführtes Chiptuning dem Motor nichts ausmacht. Das ist schlicht und ergreifent falsch. Chiptuning ist - egal ob es ein "renomierter" oder der eBay-Tuner macht - eine gezielte Überlastung des Motors.


    Zitat

    Würden diese Toleranzbereiche in der Programmierung schon vorher ausgereizt werden, hätte das den Nachteil für BMW, dass schon ziemlich kleine Motoren ordentlich oder genügend Dampf hätten; Dann würden sich die höherpreisigen Modelle mit mehr PS erübrigen


    Wenn es Toleranzen gäbe. Abgesehen davon siehst du doch den Trend, selbst im neuen 7er werden Vierzylinder Ottomotoren angeboten, in der neuen S-Klasse gibt es Vierzylinder Dieselmotoren. Der neue 3er wird bald mit Dreizylindermotoren angeboten. Der Trend geht einfach in die Richtung und auch da werden entsprechend der Leistung, die Komponenten ausgelegt. Größere Motoren sterben aus und die kleineren haben genug "Dampf". Dieses Argument kommt 20 Jahre zu spät.


    Zitat

    aber dennoch denke ich, dass generell viel Möglich ist bei den heutigen Motoren , ohne das es bedenklich sein müsste.


    Nicht zu viel denken und sich die Welt schönreden. Das kann sich in einer globalisierten Welt kein Hersteller leisten. Das war mal, aber lange her. Heute bekommst du die Leistung für die du bezahlst, nicht mehr, nicht weniger. Tuner basteln alle möglichen Ideen auf, die Leben ja auch davon. Die Tabakindustrie lebt auch von den Rauchern, aber die würden ja nicht auf die Idee kommen, dir das abgewöhnen zu wollen. Die Tuner leben auch auf Kosten anderer, in diesem Fall den ahnungslosen Kunden, dem irgendwelche Toleranzen weiß gemacht werden.


    Wie Special Guest sagte, willst du mehr Leistung, dann holt dir den stärkeren Motor, kannst du es dir nicht leisten, lass es bleiben. Die Wirtschaft ist nun mal so, dass man nicht alles zu dem Preis bekommt, wie man es gerne hätte.

  • Gott sei dank wird mehr und mehr Keramik Teile benützt !

    MFG,
    MunichMark
    2014 535XD
    Luxury Line
    Alpinweiss / Mocca
    AC Schnitzer FW 30-30
    Race Chip GTS Black - Eingetragen
    18" Pirelli PZ4 SC
    18” Michelin PA4 Winter

  • Egal ob "KFO" oder die 50€ Ebay Box, am ende geschieht das selbe im Motor: Der Ladedruck wird angehoben. Den Rest erledigt die Steuerung von ganz alleine. Beim Diesel hat man das Problem, das er thermisch mehr leisten kann, als er mechanisch verträgt. Die thermodynmik weiss nicht aus welchem Material der Kolben ist. Durch die Art der Regelung moderner Motoren reicht es aus, einfach den Ladedruck zu erhöhen. Wenn man das Ganze dann noch mit einem schönen "Theaterstück" namens "Einzelabstimmung" kombiniert, kann man den Kunden so richt viel Geld aus der Tasche ziehen. Es ist halt das gängige Tuner Argument, es gäbe Toleranzen und der Tuner sei der Retter für den armen Kunden, damit dieser die Leistung bekommt, die diesem zusteht.


    Beim Chiptuning bin ich Deiner Meinung. Wenn ich mehr Leistung will, dann kauf ich mir halt gleich ein stärkeres
    Modell. Hab ich ein Glück, dass mich 200 PS bereits mehr als zufrieden
    stellen...


    Allerdings bin ich dennoch überzeugt, dass die meisten Motoren mehr Leistung vertragen als Serie. Das sieht man auch daran, dass es diverse Performance Kits von BMW gibt. Ohne besondere Änderungen gehen also locker 10-15% mehr Leistung und Drehmoment. Software halt und bei den Dieseln noch ein größerer LLK. Den meisten Tunern reicht das halt nicht, die quetschen dann irgendwelche 30-40% raus und das ist dann vielleicht nicht dauerhaft gesund für die Maschine.

    Zitat

    Wie
    Special Guest sagte, willst du mehr Leistung, dann holt dir den
    stärkeren Motor, kannst du es dir nicht leisten, lass es bleiben.

    Exakt.

    Abgesehen davon siehst du doch den Trend, selbst im neuen 7er werden Vierzylinder Ottomotoren angeboten, in der neuen S-Klasse gibt es Vierzylinder Dieselmotoren. Der neue 3er wird bald mit Dreizylindermotoren angeboten. Der Trend geht einfach in die Richtung und auch da werden entsprechend der Leistung, die Komponenten ausgelegt. Größere Motoren sterben aus und die kleineren haben genug "Dampf". Dieses Argument kommt 20 Jahre zu spät.


    Und das finde ich übel. In der Praxis bringt dieses Downsizing GAR NICHTS. Leider aber in den praxisfremden Prüfverfahren. Deswegen quälen wir uns mit 4Zylindern in der Luxusklasse.


    Es ist eine einfache Tatsache und meine persönliche Praxiserfahrung, dass ich mit dem 525d mit 6Zylindern (N57) locker einen halben weniger brauche als mit dem 525d mit 4Zylindern (N47). Und das obwohl die N47, die ich häufig fahre, alle diese ECO taste und die Segelfunktion haben. Das ist doch irre. Die Tester http://www.sueddeutsche.de/aut…ich-sparsamer-1.1317089-3 haben sogar einen 530d in der Praxis sparsamer gefahren als den 525d 4Zylinder.


    Und zum Fahrspaß? Sound/Laufruhe, darüber brauchen wir nicht zu reden. Mein Nachbar hat einen nagelneuen 520d, wirklich schönes Auto, aber wenn der in der Früh das Ding startet, denk ich immer 'der Postbote kommt heute aber früh...'


    Also, wieso machen die das? Wirklich nur NEFZ? Das müsste doch auch mit einem 520d mit 6kleineren Töpfen gehen. Die innere Reibung kann doch bei den heutigen Fertigungsverfahren und Toleranzen maximal noch 0,1 Liter/100KM ausmachen?? Ich will mir einfach keinen 4Zylinder kaufen, schon gar keinen 3Zylinder. Und 300PS (drunter wird es wohl keinen 6Zylinder im G30 mehr geben) brauch ich einfach nicht. Und ich vor allem hab ich auch keinen Bock, 15.000 EUR für Mehrleistung auszugeben, die ich nicht will und nicht brauch.

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  • Zitat

    Gott sei dank wird mehr und mehr Keramik Teile benützt !

    Ach dieTeile kann man nicht rechnen? Nur weil es Keramik ist, wird mit mehr Toleranzen gearbeitet? Heute kann man jedes einzelne Teil am Computer berechnen. Die können sogar sagen, bei welcher Kraft es wo reißt. Das Pi mal Daumen plus einen kräftigen Zuschlag war einmal.

    Zitat

    haben sogar einen 530d in der Praxis sparsamer gefahren als den 525d 4Zylinder.

    Und da komme ich wieder zum Thema Differential. Der 530d ist am längsten übersetzt. In der Ebene macht das bestimmt viel aus.

  • Wer immer noch denkt alle Motoren sind gleich und alles ist überdimensioniert sollte einfach mal etwas rechnen:


    Sagen wir 5 Millionen Diesel Motoren a 6 Zylindern macht:
    30 Millionen Kolben


    Spare ich nun bei 30 Millionen Kolben 10 Cent ein habe ich 3 Millionen Euro gespart.
    Für diese 3 Millionen Euro kann ich viele Ingenieure und Prüfstande beauftragen. Diese kosten z.B. 500tEuro und die optimieren die Kolben so das sie genau X PS oder Last oder Tempratur abkönnen.
    Schwupps habe ich 1,5 Mio im Sack und 5 Millionen Motoren die eben bei 204 PS bleiben sollten und eben nicht auf 2xx gechipt werden sollten weil sie sehr exakt ausgelegt wurden.
    Die paar Grad die bei mehr Leistung auftreten können einem Kolben der wegen der oben genannten 10 cent halt 2% weniger von diesen edlen Materialen hat schon sehr gut zusetzen.


    Leider wird bei Tuning mehr "geglaubt" als in heutzutage in der Kirche daher sind viele Tuner/Anwender auch bei harter Faktenlage beratungsresistent...

  • Tuning ist legitim, wenn man nachher auch viele Teile des größeren Bruder z.b 535d in sein 530d verbaut. Es gibt halt die Regel: Echtes Tuning kostet 100€ pro PS. Diese gilt auch heute.


    Diese "Regel" setzt BMW beim 530d selbst außer Kraft: das M-Power-Performance Kit kostet um 1500 EUR und sorgt für mindestens 20kw bzw. 28 PS mehr. Wenn man diversen Leistungsmessungen glaubt eher noch deutlich mehr. Bei 1500 EUR und 28 PS macht das damit lediglich 53,57 EUR pro PS, weit weg von der "Regel" :P


    Und das alles inkl. Eintragung und Beibehaltung der Garantie/Gewährleistung.

    aktuell: 2015 BMW F11 535d Touring, 2005 BMW E61 530i Touring 6-Gang Schalter, 2011 Cadillac CTS-V
    gone: 1991 Pontiac Trans Am GTA 5,0l, 2001 BMW E39 530i 5-Gang Touring, 1996 Pontiac Firebird WS6 5,7l 6-Gang, 1995 Chevrolet Impala SS 5,7l, 1998 BMW E39 540i 6-Gang 4,4l Limo, 1988 Pontiac Trans Am GTA Notchback 5-Gang 5,0l, 1990 Chevrolet Corvette C4 5,7l, 2004 Jeep Grand Cherokee Overland 4,7l